Modewort Trauma-Was es wirklich ist!

Der Begriff Trauma ist schon fast zu einem Modewort geworden.

Nicht alles, was in der heutigen Umgangssprache als Trauma bezeichnet wird, ist auch ein Trauma. 

Das Wort Trauma heißt nichts anderes als Verletzung.

In der psychotherapeutischen bzw. psychologischen Auffassung, versteht man unter eine seelische und/oder körperliche Verletzung aufgrund bestimmter Ursachen.

 

Der Wissenschaftszweig, der sich mit seelischen Verletzungen, ihren Vorbedingungen, dem Geschehenen, den Folgen und den Therapiemöglichkeiten beschäftigt ist die Psychotraumatologie. 

 

Hierbei liegt der Fokus auf die Gefühle und das Denken von Menschen, die in ihren Lebensbedürfnissen bedroht und verletzt wurden oder werden und deren menschliche Würde und Freiheit kurzzeitig oder dauerhaft missachtet wird.

 

Was sind Traumata?

 

Das Wort "Trauma" kommt aus dem griechischen und heißt "Verletzung" oder "Wunde". 

 

In der Medizin wird darunter eine körperliche Verletzung, durch von außen einwirkende mechanische ,physikalische oder chemische Faktoren verstanden.

In der Psychologie versteht man darunter eine psychische oder nervöse Schädigung aufgrund seelischer Belastungen, die einmalig oder andauernd  auf einem Menschen einwirken und eine anhaltende Störung des seelischen Gleichgewichts bewirkt.

Diese seelische Verletzung kann nicht mehr vom Betroffenen bewältigt werden. 

 

Die Traumen können durch plötzliche, erschreckend wirkende Ereignisse, aber auch durch anhaltende geringfügige psychische Verletzungen oder durch ungelöste innere Konflikte entstehen.

 

Welche Ereignisse sich für eine Person zum Trauma entwickeln und welche nicht, sind im Voraus nicht zu sagen, weil die Verarbeitung von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist.

Jede körperliche Verletzung ist unter Umständen auch ein kleines psychisches Trauma, das auch von physischen Anzeichen begleitet wird. Die reinen seelischen Traumen fallen dagegen weniger auf und sind daher weit auch schwerer zu diagnostizieren, obwohl sie massiv belasten.

 

Einer der größten Pioniere der Traumaforschung, Pierre Janet, beschrieb als erster, dass traumatische Erfahrungen die nicht mit Worten ausgedrückt werden können, sich im Traumbildern, körperlichen Reaktionen und im Verhalten manifestieren.

 

In schweren Fällen entwickelt sich eine posttraumatische Belastungsstörung.

 

Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)?

 

Die posttraumatisch Belastungsstörung ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung als Folge extrem subjektiv bedrohlicher Erlebnisse, die mit Todesängste sowie mit Gefühlen der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins einhergehen. Die posttraumatische Belastungsstörung tritt besonders häufig bei Folteropfern, Kriegsveteranen und überlebenden Häftlingen von Konzentrationslagern beobachtet, aber auch z.B. bei Opfern von Gewaltverbrechen, sexuellem Missbrauch oder Mobbing.