Zwischen Zerrissenheit und Sehnsucht nach Halt
Wenn Gefühle zu stark, Beziehungen zu nah und innere Spannungen kaum auszuhalten sind, kann das Leben zur ständigen Gratwanderung werden. Menschen mit einer Borderline-Störung erleben oft
emotionale Extreme, die für Außenstehende schwer nachvollziehbar sind – und für die Betroffenen selbst oft mit tiefer Verzweiflung, Scham und dem Gefühl verbunden sind, „falsch“ zu sein.
Doch hinter all dem steckt meist ein tiefer Wunsch: nach echter Verbindung, nach innerem Frieden, nach einem sicheren Ort in sich selbst. Psychotherapie und Hypnose können helfen, diesen Ort
Schritt für Schritt wiederzufinden – jenseits von Selbstverurteilung und Ohnmacht.
Woher kommt die Borderline-Störung?
Zwischen frühkindlichen Erfahrungen und innerer Schutzarchitektur
Die Ursachen der Borderline-Persönlichkeitsstörung sind komplex und vielschichtig. In der Regel entsteht sie nicht „einfach so“, sondern entwickelt sich auf dem Boden früher emotionaler
Verletzungen und belastender Beziehungserfahrungen.
Viele Betroffene berichten von emotional instabilen, abweisenden oder missbrauchenden Bezugspersonen in der Kindheit. Auch frühe Traumatisierungen, Bindungsabbrüche oder eine dauerhaft
fehlende Spiegelung der eigenen Bedürfnisse spielen oft eine zentrale Rolle. Was sich in der frühen Kindheit nicht entwickeln konnte – stabile Selbstwahrnehmung, gesunde Affektregulation,
Vertrauen in andere – wird später oft durch intensive innere Not kompensiert.
Typisch für das Borderline-Spektrum sind:
starke Schwankungen in der Stimmung und im Selbstbild
impulsives oder selbstschädigendes Verhalten (z. B. Selbstverletzung, Substanzkonsum)
intensive, oft konflikthafte Beziehungen mit Nähe-Distanz-Problemen
chronisches Gefühl innerer Leere
Angst vor dem Verlassenwerden
instabile Identität und massive Schuld- oder Schamgefühle
Häufig zeigen sich auch dissoziative Zustände, ausgeprägte Schwarz-Weiß-Denkmuster („entweder ganz gut oder ganz schlecht“) sowie eine hohe Sensibilität gegenüber zwischenmenschlichen
Spannungen.
Psychoanalytische Sichtweise: Wenn das innere Gleichgewicht nie entstehen konnte
Aus psychoanalytischer Sicht entsteht eine Borderline-Störung oft, wenn ein Mensch in frühen Lebensjahren keine verlässliche innere Orientierung entwickeln konnte. Kinder brauchen
Bezugspersonen, die ihnen helfen, sich selbst zu spüren, Gefühle einzuordnen und Vertrauen aufzubauen – in sich selbst und in andere.
Wenn das jedoch fehlt – weil die Eltern emotional nicht erreichbar, überfordernd oder widersprüchlich waren – kann das Kind kein stabiles Bild von sich und anderen entwickeln. Es entstehen
dann innere Spannungen und Schutzmechanismen, die später das Erleben stark prägen.
Viele Betroffene schwanken stark zwischen Idealisierung („Sie sind alles für mich“) und Entwertung („Sie haben mich enttäuscht – Sie bedeuten mir nichts mehr“). Auch starke Wut, Angst vor dem
Alleinsein oder ein Gefühl innerer Leere sind typische Folgen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck eines verzweifelten inneren Versuchs, Halt zu finden – oft mit Strategien,
die früher einmal notwendig waren, heute aber nicht mehr funktionieren.
Die psychoanalytische Therapie versucht, dieses innere Chaos nach und nach verständlich zu machen – und dort neue innere Strukturen aufzubauen, wo früher Unsicherheit, Angst und Verletzung
herrschten.
Psychotherapie: Raum für Verstehen, Entwicklung und Stabilität
In der psychotherapeutischen Arbeit biete ich einen geschützten Raum, in dem Sie sich mit Ihren inneren Anteilen, Erfahrungen und Beziehungsmustern auseinandersetzen können – ohne Druck, ohne
Verurteilung, in Ihrem Tempo. Dabei arbeite ich sowohl mit klassischen psychotherapeutischen Methoden als auch mit tiefenpsychologischen und hypnotischen Ansätzen.
Ziel ist es, gemeinsam ein besseres Verständnis für Ihre Reaktionen und Muster zu entwickeln – und Wege zu finden, wie Sie sich selbst mit mehr Mitgefühl und innerem Halt begegnen können.
Hypnose: Zugang zu unbewussten Konflikten und verborgenen Ressourcen
Hypnose kann bei Borderline-Störungen eine wertvolle Ergänzung zur Psychotherapie sein. In Trance öffnen sich oft tiefere Schichten der Psyche, in denen frühe Verletzungen, ungelöste innere
Konflikte oder Schutzmechanismen gespeichert sind. Durch behutsame hypnotherapeutische Arbeit lassen sich diese Erfahrungen sanft bearbeiten – ohne sie zu überfordern.
Zugleich kann Hypnose helfen, emotionale Regulation zu fördern, das Selbstwertgefühl zu stabilisieren und den inneren Dialog zu verändern. Viele Betroffene erleben Hypnose als einen Moment
innerer Ruhe – etwas, das im Alltag oft kaum möglich erscheint.
Mein Ansatz: Sanft, direkt und individuell
Ich begleite Menschen mit Borderline-Störungen mit viel Erfahrung, Klarheit und Empathie. Dabei geht es nicht darum, Symptome „wegzumachen“, sondern vielmehr um ein tieferes Verständnis,
innere Stabilisierung und den Aufbau neuer innerer Strukturen.
In meiner Praxis steht der Mensch im Mittelpunkt – nicht die Diagnose. Jede Geschichte ist einzigartig. Deshalb gestalte ich jede Therapie individuell – ob klassisch, hypnotherapeutisch oder
in einer Kombination aus beidem.
Sie sind nicht „zu viel“ – Sie fühlen nur sehr intensiv
Wenn Sie sich in diesen Beschreibungen wiedererkennen, lade ich Sie herzlich ein, Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam können wir prüfen, ob und wie eine Zusammenarbeit für Sie stimmig ist. Auch
wenn Sie bereits viele Erfahrungen mit Therapien gemacht haben, kann ein neuer therapeutischer Zugang neue Wege eröffnen.