Die Psychosomatik oder psychosomatische Medizin stellt in unserer Praxis einen großen Schwerpunkt in der täglichen Arbeit dar.
Bereits bei der Befunderhebung (Anamnese) werden bei jedem neuen Klienten körperliche Erkrankungen und körperliche Symptome abgefragt. Diese Abfrage kann Rückschlüsse auf die Ursache bezüglich psychischer Störungen und Befindlichkeiten geben, sowie den weiteren Therapieablauf beeinflussen.
Die Psychosomatik ist eine sehr komplexe Fachdisziplin.
Im folgenden Beitrag erläutern wir die Psychosomatik und psychosomatische Medizin, sowie die Vorgehensweise und Behandlungsmöglichkeiten in unserer Praxis.
Definition "Psychosomatik"
Der Begriff Psychosomatik leitet sich vom griechischen Wort "Psyche" (Seele) und "Soma (Körper) ab. Dieser Zusammenhang bedeutet, das Körper und Geist eine Einheit bildet und nicht voneinander getrennt werden kann.
Die Psychosomatik versteht den Menschen als einzigartige geistig-seelisch-sozial-körperliche Einheit. Beim Vorliegen von körperlichen Krankheiten oder körperlichen Symptomen, werden geistig-seelische und soziale Faktoren bezüglich der Krankheitsentstehung, der Aufrechterhaltung und des Heilungsverlaufs verantwortlich gemacht.
Der bekannte Arzt und Psychiater Siegmund Freud war der erste Wissenschaftler, der unbewusste Phänomene und Symptome als ein Wechselspiel zwischen Körper und Seele beschrieb. In seinem bekannten "Konversionsmodell" beschrieb er, dass ein seelischer Konflikt in körperliche Beschwerden und Krankheiten Ausdruck findet.
Die Psychosomatik oder psychosomatische Medizin ist eine wissenschaftlich anerkannte Fachdisziplin.
Was sind psychosomatische Erkrankungen?
Im Jahre 1950 beschrieb der bekannte Arzt und Psychoanalytiker Fanz Alexander sieben psychosomatische Erkrankungen, die später als "Holy seven" (Heilige 7) bezeichnet wurden.
Franz Alexander war der Meinung, dass jede dieser Erkrankungen, eine Antwort auf seelische Konflikte ist.
Die "Holy Seven" in der Übersicht:
In der wissenschaftlichen Literatur sind in den Jahrzehnten noch weitere Krankheiten hinzugekommen, wie z.B. Migräne, chronische Schmerzzustände, Tinnitus, Reizdarm, Reizmagen, Reizblase, "Kloß im Hals", Herzprobleme etc..
Eine strenge Unterscheidung in körperlichen Erkrankungen und psychosomatischen Erkrankung wird heute in der Wissenschaft weitgehend verlassen. Immer vermehrter spielen soziale und psychische Faktoren und ihre Zusammenwirkung, bei der Erkennung, Behandlung und Rückfallvorbeugung eine wichtigere Rolle.
Körper als Sprachrohr der Seele
Das Feld der psychosomatischen Erkrankungen ist sehr weit.
In den 13 Jahren, seit dem die Praxis besteht, konnte ich in der täglichen Arbeit die Erfahrung machen, dass jede körperliche Erkrankung und körperliche Symptomatik einen seelisch bedingten Anteil hat.
Der renommierte Arzt und "Vater der psychosomatischen Medizin" Professor Thure von Uexkuell, zeichnete in wissenschaftlichen Publikationen auf, dass organbezogene körperliche Störungen und Krankheiten die Auswirkung eines unbewältigten Dauerstress ist. Unter Dauerstress verstand Thure von Uexkuell unspezifische Konflikte vor allem in der Kindheit und Jugend.
Weitere neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Ursachen von psychosomatischen Störungen sind:
Ziele der Behandlung
Das primäre Ziel ist Erkenntnis, Verständnis und Einsicht in die Zusammenhänge zwischen psychischen, körperlichen und sozialen Faktoren. Über diese Erkenntnisgewinnung kann eine Linderung oder in einigen Fällen Heilung körperlicher, psychischer und sozialer Faktoren erzielt werden.
Im Rahmen der Behandlung werden individuelle Ressourcen und Schutzmöglichkeiten zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte angeregt. Ferner lernt der Klient auf die Symptome und Signale des Körpers zu hören und diese Botschaften zu deuten.
Therapiemöglichkeiten in unserer Praxis
Psychosomatische Erkrankungen werden in unserer Gesellschaft nicht ausreichend ernst genommen und daher oft nicht korrekt diagnostiziert. Das kann fatal sein, denn durch solche Beschwerden kommuniziert unsere Psyche mit uns – und verweist nicht selten auf zentrale, tieferliegende Probleme. Psychosomatische Beschwerden zeigen sich dabei auf viele unterschiedliche Arten und ihr Verursacher ist oft nicht leicht zu finden. Doch sie bieten immer auch eine Chance – indem sie nämlich die Betroffenen an ihre Bedürfnisse erinnern, können sie sie dazu bewegen, sich endlich liebevoll um die eigene Seele zu kümmern.
Bevor eine Therapie in der Praxis erfolgt, müssen die Symptome und körperlichen Erkrankungen medizinisch bzw. ärztlich abgeklärt sein.
Im Mittelpunkt der Psychotherapie steht das therapeutische Gespräch. Es dient dazu die Belastungen des Betroffenen zu erkennen, seelische Ursachen zu erkennen und zu vermindern.
Individuell mit dem Klienten wird die weitere Therapie in Kombination mit Hypnosetherapie, systemischer Therapie und Gestalttherapie angepasst.
Sehr gerne stehen wir Ihnen bei weiteren Fragen zu Verfügung. Weitere Informationen der psychosomatischen Behandlung finden sie hier
""Geh Du vor", sagte die Seele zum Körper, "auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf dich".
" Ich werde krank werden, dann wir er Zeit für Dich haben", sagte der Körper zur Seele."
(Ulrich Schaffer, Schriftsteller)